Anfänge der Blasmusik
In Theras gab es bereits in den Jahren 1910 und 1911 eine Blasmusikgruppe. Die Instrumente wurden von den Musikern selbst gekauft, es bestand keinerlei Vereins-Organisation. Großteils wurden neue Instrumente in Znaim erworben.
Unter der Leitung des Volksschullehrers Franz Klupp wurde ein kleines Repertoire von Märschen, Trauermärschen, sowie einigen Walzern erlernt. Es wurde jedoch ohne Schlagzeug musiziert. Beim Begräbnis der 17-jährigen Katharina Diewald am 1. Mai 1910 spielte die Blasmusik erstmals in der Öffentlichkeit.
Musiker der ersten Stunde:
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Alois Bauer, Franz Leb, Josef Diewald, Franz Obermaier, Johann Hofer, Rudolf Leb, Leopold Kurzreiter
Nicht im Bild: Gschweidl Leopold
Nach ca. zwei Jahren gemeinsamen Musizierens verunglückte Franz Leb am 12. Oktober 1911 mit dem Pferdefuhrwerk. Durch den Tod des Bassisten wurde auch das Zusammenspiel beendet.
Aktivierung der Blasmusik nach dem I. Weltkrieg und Gründung der Musikkapelle Theras
Die Initiative ging vom Burschenverein unter der Betreuung von Pater Petrus Schmid aus. Im Herbst 1926 wurde mit gemeinsamen Proben begonnen, (dieser Zeitpunkt ist auch als Gründungstermin der Trachtenkapelle anzusehen!) und bereits zu Ostern spielte die Musikkapelle bei der Auferstehungsfeier. Die Instrumente wurden von den Musikern selbst gekauft, nur die Trommel und der Bass wurden durch die Gemeinschaft finanziert.
Die Musikgruppe umrahmte Theateraufführungen mit (ca.) drei Märschen (z.B.: Steinriegler-Marsch ) und fünf Walzern, wobei der Gewinn dieser Veranstaltungen ebenfalls für Ausgaben der Musikkapelle verwendet wurde.
1934 wurde von Herrn Oberlehrer Anton Feuerstein eine Kirchenmusikgruppe zusammengestellt und zu diesem Zweck eine C-Trompete und zwei C-Klarinetten angekauft.
Durch den II. Weltkrieg, insbesondere durch das Einrücken des Volksschullehrers Herrn Anton Feuerstein im Jahre 1940, fanden die Blasmusikaktivitäten vorerst ein Ende.
Entwicklung nach dem II. Weltkrieg
Nach dem Krieg, 1945, wurde auf Anregung von Kapellmeister Rudolf Sortschitsch und mit Hilfe weiterer begeisterter Musiker eine Kapelle zusammengestellt und mit regelmäßigen Proben begonnen. Beim Begräbnis der Frau Maria Schmidl am 12. März 1946 konnte erstmals nach dem 2. Weltkrieg öffentlich aufgetreten werden. Als Probelokal dienten verschiedene Räume von Privathäusern, Milch-kanzlei, Gemeindekanzlei und der Saal des Gasthauses.
Kapellmeister Rudolf Sortschitsch bildete über 30 Jahre Musiker aus und erreichte einen gewaltigen Aufschwung der Kapelle.
1963 erfolgte von der Musikkapelle ein Spendenaufruf, um jeden Musiker ein Instrument zur Verfügung stellen zu können. Eine Natural-Sammlung wurde am 15. November 1963 mit Traktor und Anhänger bei musikalischer Umrahmung durchgeführt. Bis dahin hatte nicht jeder Musiker ein Instrument , sodass einige nur dann bei Auftritten aktiv werden konnten, wenn ein anderer Musiker verhindert war. In den Jahren 1965/66 erfolgte die Trachteneinkleidung. Die Tracht wurde bis heute in Form und Farbe beibehalten.
Im Jahre 1964 trat die Musikkapelle Theras dem Niederösterreichischen Blasmusikverband bei. Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Bezirksarbeitsgemeinschaft Hollabrunn aktiv, daher schloss sich die Musikkapelle dieser Bezirksorganisation an.
Die Umstellung von „hoher“ auf „normal“- Stimmung erfolgte in den Jahren 1966/67, dazu mußten alle Instrumente neu angekauft werden. Eine festliche Instrumentenweihe wurde am 16. Juli 1967 abgehalten.
Die Weihe wurde von Pater Theoderich Hofstätter vorgenommen.
Rechtliche und organisatorische Gründe ergaben die Notwendigkeit, die Trachtenkapelle auf Basis eines Vereines zu führen. Die konstituierende Sitzung zur Vereinsgründung „Trachtenkapelle Theras“ erfolgte am 12. Juli 1970. Als Mitglieder waren 31 aktive Musiker und 2 Marketenderinnen zu verzeichnen, zum Obmann wurde Johannes Mader gewählt.
Im Jänner 1976 wurde der Beschluss gefasst, erstmalig im Sommer einen zweitägigen Kirtag abzuhalten; ebenso dazu einen Tanzboden anzuschaffen. Am 29. / 30. Mai wurden bei einer Ungarnreise Sehenswürdigkeiten in Budapest besucht; Die Nächtigung erfolgte auf einem zum Hotel umgebauten Schiff.
1978: Die Mitglieder konnten während einer dreitägigen Südtirolreise Bozen und Meran kennenlernen und das Schloss Tyrol besichtigen.
Am 15. Mai 1980 führte der Ausflug nach Vorarlberg über den Arlberg nach Bludenz und in die Schweiz auf die Insel Mainau.
Eine Tagesreise wurde am 31. Mai 1981 ins Waldviertel unternommen: Das Stift Zwettl und Schloß Rosenau wurden besichtigt, sowie die Stimmung in der Blockheide genossen. Am 18. Juni 1988 wurde das renovierte Schloss Zeillern besucht und mit klingendem Spiel bei einer Schiffahrt auf der Donau das Donaufestival eröffnet.
Bei einer Präsentation niederösterreichischer Kultur in der BRD in Niedersachsen konnte die Trachtenkapelle im Juni 1989 mitwirken. Die Teilnehmer erlebten damals hautnah die Grenzproblematik mit der ehemaligen DDR!
Bei der Reise vom 31. Juni – 1. Juli 1990 wurde die steirische Lurgrotte, das Gestüt Piber, die Hundertwasserkirche Bärenbach, das Museum Sebenstein und die Keramikfabrik Stoob besichtigt.
1992 stattete die Trachtenkapelle Theras den längst fälligen Gegenbesuch bei der Stadtkapelle Mattersburg ab!
Das Kulturzentrum wurde am 13.7.1991 durch Abt DDr. Nimmervoll gesegnet und durch LH Siegfried Ludwig feierlich eröffnet. Der Musikkapelle stehen seither zeitgemäße Räumlichkeiten zur Verfügung.
Im Jahre 1994 wurde Rudolf Sortschitsch sen. bei der Generalversammlung zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Rudolf Leb sen. wird bei der Wahl zum Obmann gewählt.
Als Stabführer tritt erstmals Hermann Krippl bei der Marschmusikbewertung in Röschitz an.
1996: Durch die finanzielle Unterstützung des Landes NÖ und der Gemeinde Sigmundsherberg konnte eine Neueinkleidung der MusikerInnen erfolgen. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Musikkapelle Theras wurde in Vorbereitung zum 32. Beziksblasmusikfestes die Bezirksversammlung der BAG Hollabrunn in Theras abgehalten.
Sa 22.6.: Die Trachtenkapelle organisiert ein Treffen ehemaliger Theraser und kann eine sehr große Anzahl ehemaliger Bewohner des Ortes bei der Ausstellung und Videovorführung „Theras einst und jetzt“, sowie in der Festhalle begrüßen.
So 23.6.: 70-Jahrfeier mit Festgottesdienst und Festakt: Bei den Ehrungen verdienter Musiker wurde Johann Mader zum Ehrenobmann ernannt. Zum 32. Bezirksblasmusikfest mit Marschbewertung konnte Landeshauptmann Dr. Erwin PRÖLL begrüßt werden; An der Marschbewertung nahmen 19 Kapellen teil, trotz Regen wurde diese nicht abgebrochen.
Am 20. 9.1996 wurde von der Trachtenkapelle Theras die 50-Jahrfeier des NÖ Bildungs- und Heimatwerkes in der Nibelungenhalle in Klosterneuburg umrahmt, Ausschnitte gab es im ORF zu sehen.
Am 14. Dez. 1997 bestand Alexander Leb die Prüfung zum Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold, die Musiker würdigten seine Leistung durch ein Ständchen und einen herzlichen Empfang.
Mit Bestürzung mussten die Mitglieder der Trachtenkapelle zur Kenntnis nehmen dass ihr Obmann Rudolf Leb plötzlich und unerwartet am 19. August 1999 nach kurzer schwerer Krankheit im 46. Lebensjahr verstarb.
Beim Kapellmeisterinformationstag am 25. März 2000 in St. Pölten wurde dem Kapellmeister Ing. Rupert Ludl die Dirigentenehrennadel in Silber vom Landesverbandsobmann Peter Höckner überreicht.
Am Dienstag, 23. Mai 2000 konnten der Obmann Johann Gschweidl, Kpm. Ing. Rupert Ludl, Ehrenobmann Johannes Mader und Ortsvorsteher Johannes Hofer, als Vertreter der Gemeinde, den Ehrenpreis des Landeshauptmannes in Silber für sechs ausgezeichnete Erfolge bei Konzertmusikbewertungen in ununterbrochener Folge in Empfang nehmen.
Eine Delegation fuhr mit dem Autobus der BAG Hollabrunn im Mai 2000 nach St. Pölten mit und musizierten beim „Ständchen bei LH Pröll“ vor dem Klangturm bei herrlichem Sonnenschein.
Bei der Marschmusikbewertung am 26. 6. 2000 in Großwetzdorf fungiert Rudolf Leb jun. erstmals als Stabführer.
Bereits zum 10. Mal wurde im März 2001 das zur Tradition gewordene Frühjahrskonzert von der Trachtenkapelle veranstaltet, ebenso wurde zu Pfingsten der alljährliche „Tag der Blasmusik“ am Spielplatz abgehalten.
Teilnahme an Veranstaltungen des Blasmusikverbandes
Der Musikverein hat seit 1964 regelmäßig an Konzertmusikbewertungen und Marschmusikbewertungen teilgenommen. Im Jahr 1988 traten die Musiker bei der Marschbewertung erstmals in der Stufe D und 1989 in der Stufe E (höchste Schwierigkeitsstufe) an und konnten seither fast jedes Jahr einen ausgezeichneten Erfolg erreichen.
Seit 1992 treten laufend Gruppen bei Kammermusikwettbewerben an, 1994 nahm eine Gruppe beim Landeswettbewerb in Zeillern teil.
Kapellmeister, Obmänner und Stabführer seit 1945
Obmänner | |
Johannes Mader | 1970 – 1994 |
Rudolf Leb sen. | 1994 – 1999 |
Alois Ludl | 1999 – 2000 |
Johann Gschweidl | 2000 – 2007 |
Rudolf Ziegler | 2007 – 2015 |
Wolfgang Steininger | 2015 – lfd. |
Kapellmeister | |
Rudolf Sortschitsch | 1945 – 1988 |
Ing. Rupert Ludl | 1988 – 2007 |
Ing. Rudolf Leb, DI Christian Ludl | 2007 – lfd. |
Stabführer | |
Franz Dusleag | 1964 – 1972 |
Rudolf Sortschitsch | 1972 – 1981 |
Ing. Rupert Ludl | 1981 – 1994 |
Hermann Krippl | 1994 – 2000 |
Ing. Rudolf Leb | 2000 – 2015 |
Thomas Forster | 2015 – lfd. |
Ehrenobmann |
Johannes Mader |
Ehrenkapellmeister |
Ing. Rupert Ludl |